8 Millionen Tonnen Fleisch und niemand schreit auf Veröffentlicht am 15. Feb 2011
PressemitteilungDie neuen Rekordwerte der deutschen Massentierhaltungs- und Schlachtindustrie sind einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig.Das
Statistische Bundesamt berichtet heute nüchtern über den neuen
Schlachtrekord in Deutschland: Im Jahr 2010 wurden 302.000 Tonnen mehr
Fleisch erzeugt als im Vorjahr. Die Produktion belief sich auf 8
Millionen Tonnen oder, zur Verdeutlichung, 8 Milliarden Kilogramm.
»Das ständige Wachstum der Schlachtzahlen ist einer zivilisierten
Gesellschaft unwürdig«, kommentiert Wolfgang Schindler, Präsident der
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und verweist darauf, dass
für den grausamen Rekord der Schlachtkonzerne etwa eine Milliarde Tiere
leiden und sterben mussten – vor allem Masthühner.
Der Fleischkonsum in Deutschland ist leicht rückläufig, doch die
Agrarindustrie hat sich längst den Auslandsmärkten zugewandt. Die
Bundesregierung hilft mit einem Exportförderprogramm bei der
Erschließung neuer Märkte. Die Albert Schweitzer Stiftung fordert die
Trendumkehr: »Wir haben es mit einer Industrie zu tun, die selbst
Minimalanforderungen des Tierschutzgesetzes mit Füßen tritt, um zu
Weltmarktpreisen produzieren zu können«, erläutert Rechtsanwalt
Schindler.
Da die Bundesregierung offensichtlich kein Interesse hat, dieser
Entwicklung Einhalt zu gebieten, richtet sich die Stiftung an die
Gesellschaft: Verbraucherinnen und Verbraucher finden im Internet (z.B. www.v-heft.de)
Tipps, um ihren Fleischkonsum zu reduzieren oder zu beenden.
Unternehmen bietet die Stiftung Schulungen in der vegetarischen und
veganen Verpflegung an: http://albert-schweitzer-stiftung.de