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 Ansichten eines Theologen

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BeitragThema: Ansichten eines Theologen   Ansichten eines Theologen Icon_minitimeSa 19 März - 9:43

Ansichten eines Theologen

(Veröffentlicht 1964)


Im Folgenden lesen sie die Ansichten eines Theologen, der zum Thema Schreibmediumismus und zum Problem der Materialisationsphänomene befragt wurde. Veröffentlicht in Menetekel im Jahre 1964.


1. Zum Thema Schreibmedien:

Hinsichtlich der Offenbarungen durch ein schreibmedium sieht der Parapsychologe einen psychischen Automatismus, ein Bewusstwerden von unterbewussten Inhalten. Ohne Zweifel braucht man hier keineswegs an eine Offenbarung aus dem Totenreich oder Jenseits zu denken.

Wenn ein Medium sich hinterher für einen Propheten hält, der mit seinen Offenbarungen die Menschheit beglücken soll, so ist das Medium einem Hochmutsgeist verfallen. Es handelt sich in diesem Fall nicht um eine direkte, sondern um eine indirekte Dämonisierung.

2. Zum Thema Materialisationen:

Der Aufbau von Phantomen ist heute tiefenpsychologisch zu erklären: Das Medium sendet Energie aus und verdichtet diese Energie zu Masse. Die Umwandlung ist heute nach den Erkenntnissen der Kernphysik möglich. Materie ist ja nichts anderes als Energieballung. Wir sehen die Gleichsetzung auch in der Einsteinschen Formel: E = m c².

Wenn noch ein anderer Vergleich aus der Physik genommen werden darf, so sei folgendes erwähnt: Wenn eine Röntgenröhre mit einer Million Volt betrieben wird, dann entstehen an der Kathode Teilchen und Antiteilchen. Wir haben also auch hier den Vorgang, daß Energie - elektromagnetische Wellen - Masse absetzen.

Außerdem handelt es sich bei den mediumistischen Vorgängen um ein unterbewußtes Anzapfen von Wissensinhalten und die psychische Modulation, die Formung der in der Masse verwandelten Energie mit dem angezapften Material. Zuletzt wird das Phantom gesteuert und der aus dem „Totenreich“ erschienene Verstorbene ist fertig.


Dazu der Kommentar des Lichtboten AREDOS

Merkwürdig, dass sich die Theologen als Wissenschaftler fühlen und sich als Dozenten betätigen. Diese Darlegung gewinnt an Bedeutung, weil sie durch Broschüren publiziert wird, die das an und für sich gesunde Urteil der Mehrheit vergiftet. Der Mensch besitzt nämlich eine natürliche Logik, die er in vielen Situationen und bei vielen Entscheidungen anwenden kann. Diese natürliche Logik wird jedoch durch angebliche Besserwisser verdorben, da sie diesen Besserwissern den Platz einräumt.

Bei den Schreibmedien gibt es selbstverständlich alle Arten, die mehr oder minder begabt sind. Ein brauchbares Medium bekommt Anschluss zu einem Führer, der ohne jeden Zweifel zu hinterlassen, befähigt ist, seine jenseitige Existenz als selbständiges Individuum zu beweisen. Durch diese Tatsache ist es überhaupt nur möglich, dass sich größere Gesellschaften bilden können, die sich mit der Erforschung der jenseitigen Bereiche befassen.

Durch die vernunftlosen, verkomplizierenden Darstellungen solcher Menschen - wie hier das Beispiel zeigt - sind die meisten Menschen der Ansicht, dass ein mediumistischer Zirkel aus beschränkten Menschen besteht. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, sofern es sich nicht um einen Hausspiritismus handelt, der in der Schlafstube oder in der Küche neben den Bratkartoffeln stattfindet.

Ein guter Zirkel braucht gute, hochintelligente Teilnehmer, die über einen gesunden Verstand verfügen. Ein solcher Teilnehmer soll ja die Fragen stellen. Er soll aber auch die Antworten aus dem Geistigen Reich entsprechend unter die Lupe seiner Logik nehmen. Ist der Zirkel minderwertig besetzt, so schreit es aus dem entsprechenden „Walde“ heraus, so, wie die Fragen gestellt worden sind, das heißt: eine dumme Frage fordert eine dumme Antwort heraus.

Gute Zirkel gibt es leider weniger zahlreich. Aber diese Zirkel sind durch Gelehrte, Pädagogen, Professoren, Ärzte und Schriftsteller besetzt. Das sind keinesfalls minderwertige Menschen, die alles blindlings akzeptieren, um dann in Verzückung zu geraten.

Meines Wissens ist es noch nie dagewesen, dass ein Medium das Wissen seiner Mitmenschen anzapft, um es mit Hilfe von Energien zu modulieren. der Zirkel zapft mit dem Medium zusammen das Wissen der jenseitigen Intelligenzen an. Das stimmt!

Aber wo kommt das Wissen her, wenn es sich um Dinge handelt, die kein Teilnehmer weiß und die über die Erfahrungen gehen?

Wie kann ein Medium mit Hilfe von „Energieballungen“ eine Abhandlung in einer Fremdsprache bringen, die kein Teilnehmer beherrscht?

Was der schlaue Theologe über die Geistmaterialisationen sagt, macht mir beinahe Spaß, wenn nicht so viel Ernst dahinterstecken würde. Es ist meines Wissens noch nie vorgekommen, dass eine derartige Séance mit einer Million Volt oder mit Röntgenstrahlen gearbeitet hat, um einen Geist zu durchleuchten. Wie schlecht dieser Publizist von den tatsächlichen Möglichkeiten unterrichtet ist, beweist, dass er den jenseitigen Geist in seiner Materialisation als „Phantom“ bezeichnet. Ein materialisierter Geist ist niemals ein Phantom, sondern ein Geist. Ein Phantom ist eine eingebildete Vision, das heißt, eine gedankliche produzierte Schau eines Wesens.

Was jedoch die Gefährlichkeit des SPIRITUALISMUS anbetrifft, so sei zu bemerken und zu bedenken, dass in der ganzen Welt Millionen Menschen geistige Hilfe erhalten, wenn sie krank sind. Die spiritualistischen Heilgemeinschaften haben Erfolge aufzuweisen, die nicht geleugnet werden können.

Übrigens ist es nicht selten, dass gerade die Theologen vor dem Jenseits die größte Angst haben, die sie anderen einimpfen wollen.

Man sollte nur das glauben, was erfahrene Praktiker zu berichten haben.

Theorien dieser Art sind sinnloses, aber gefährliches Geschwätz!
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