Die krebshemmenden Eigenschaften von Brokkoli können durch Nachwürzen gesteigert werdenJonathan Benson
Die Forschung hat hinreichend bestätigt, dass der Verzehr von Brokkoli und anderen Gemüsesorten aus der Familie der Kreuzblütler dazu beitragen kann, Krebserkrankungen zu verhindern. Neue Forschungsergebnisse, die im British Journal of Nutrition veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Kombination von Brokkoli mit anderen Gemüsesorten und Gewürzen, die Myrosinase (eine der krebshemmenden Substanzen in Brokkoli) enthalten, die krebshemmende Wirkung des Gemüses noch erheblich steigern kann.
Jenna M. Cramer und ihre Kollegen von der University of Illinois beim Uraban-Champaign’s (UIUC) Department of Food Science and Human Nutrition (Abteilung Lebensmittelwissenschaft und Ernährung) untersuchten und verglichen die krebshemmende Wirkung des Verzehrs von Brokkoli allein mit dem Verzehr von Brokkoli zusammen mit anderen myrosinasehaltigen Lebensmitteln.
Myrosinase ist ein Enzym, das für die Umwandlung von GRP [Glucoraphanin] zu SF [Sulforaphan] benötigt wird, ohne die SF nicht verstoffwechselt werden könnte.
Während Brokkoli allein, besonders wenn er zu lange gekocht worden ist, nur wenig bis gar keine Myrosinase enthält, können Verdauungsenzyme und Darmflora des Menschen immer noch einen Teil der GRP aus dem Gemüse in SF umwandeln. Fügt man jedoch Brokkoli-Sprossen hinzu oder andere Gemüse, die reichlich Myrosinase enthalten, so zeigt sich eine beeindruckende Veränderung, wie die Studie des Teams ergab.
»Um die volle krebshemmende Wirkung zu erzielen, würzen Sie Ihre Brokkoli mit Brokkoli-Sprossen, Senf, Meerrettich oder Wasabi«, betonte Elizabeth Jeffrey, Koautorin der Studie. Auch Kohl, Rucola, Brunnenkresse und andere Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler seien geeignet, fügte sie hinzu. »Je schärfer, desto besser wirkt es.«
Brokkoli-Sprossen und andere Gewürze reagieren mit Substanzen in gekochtem Brokkoli oder Brokkoli-Pulver und bilden SF. Bei Tests führte diese Reaktion nicht nur zur vermehrten Bildung von SF im Blut, sondern das SF verblieb auch länger im Blut, wo es seine krebshemmende Wirkung entfaltet.
Durch das Hinzufügen von Myrosinase wird auch die Absorption der krebshemmenden Stoffe im Darm verbessert, sie wird von den unteren in die oberen Abschnitte des Dickdarms verlagert. Das ist sehr bedeutsam, denn die Absorptionsrate in den oberen Darmabschnitten ist wesentlich höher als in den unteren, wo die meisten Nährstoffe aus dem Essen absorbiert werden.
»Es lohnt sich, [Brokkoli] zu würzen, es erhöht seine Wirksamkeit und macht es auch für Menschen attraktiver, die nicht gern Brokkoli essen«, so Cramer. »Ich gebe frische Brokkoli-Sprossen auf Sandwiches und belege meine Pizza damit, wenn sie aus dem Ofen kommt.«
Quellen für diesen Artikel waren u. a.:
British Journal of Nutrition
Earth Times